Startup sieht in Salzburg optimalen Standort
FlyNow, ein Salzburger Startup gilt als führendes Unternehmen im Bereich der Luftmobilität und setzt auf ein modulares Konzept, das es ermöglicht, eCopter für Personen- und Frachtflüge zu nutzen. Die Technologie wird derzeit am Salzburger Flughafen getestet.
Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung einer modularen eVTOL-Familie (electric Vertical Take-off and Landing Vehicle) für Fracht- und Personenflüge. Die Tests am Salzburg Airport sollen die Effizienz weiter optimieren und eine umwelt- und benutzerfreundliche Zukunft der urbanen Mobilität sicherstellen.
Die eCopter bestehen aus wenigen Kernelementen: Rotoren, Kabine, Batterien und elektrischem Motor. Aufgrund des geringen Gewichts werden kleinere Batterien und weniger Material benötigt als bei vielen Mitbewerbern. Das modulare Konzept erlaubt es, eCopter – mit wenigen Änderungen – für den Personen- oder den Warentransport zu nutzen. Dabei beinhaltet das Konzept eine ein- und eine zweisitzige Personenvariante. FlyNow bezeichnet seine eCopter auch als Personal Air Vehicles (PAV), weil diese Fluggeräte einen Beitrag zur innerstädtischen Mobilität zu erschwinglichen Preisen für alle leisten sollen.
Rund eine halbe Stunde können die emissionsfreien eCopter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h unterwegs sein. Die Luftfahrzeuge sind Leichtgewichte und benötigen in der Produktion nur etwa ein Achtel der Ressourcen im Vergleich zur Herstellung eines durchschnittlichen PKW. Zudem verursachen sie am Boden einen Geräuschpegel von rund 55 Dezibel, was bedeutet, dass man sie im städtischen Gebiet, wo im Schnitt Lärmemissionen von 60 bis 65 Dezibel gemessen werden, praktisch nicht wahrnimmt.
FlyNow-Chef Jürgen Greil sieht neben dem innerstädtischen Verkehr kommerzielles Anwendungspotenzial mit der Cargo-Variante. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten reichen vom Transport medizinischer und Hilfsgüter über die Bekämpfung von Waldbränden oder die Versorgung mit Ersatzteilen und Lebensmitteln bis hin zur Unterstützung von Rettungsorganisationen. Sofern die Reichweiten unter 50 km und die Nutzlast unter 200 kg liegen, sind hier viele Anwendungsmöglichkeiten denkbar. Auf diese Weise können z.B. Bohrinseln, Hotels, kleine Inseln oder Alpenvereinshütten beliefert werden. Grundsätzlich ist ein Einsatz überall dort angedacht, wo es eine geringe Bodenverkehrsinfrastruktur gibt und in Gebieten, die topographisch herausfordernd, aber aus wirtschaftlichen oder touristischen Gründen interessant sind.