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STATUS März 2023

Umweltmonitoring des Landes Salzburg - PFAS-Belastung und Altlastensanierung 
Mit Herbst 2022 gab die Natur- und Umweltschutzabteilgung des Landes Salzburg den Auftrag für ein Umweltmonitoring nördlich des Salzburger Flughafens. Dabei werden die chemischen und biologischen Zustände von Grundwasser und Oberflächenwasser untersucht und auf eine mögliche Belastung durch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) hin überprüft. Das Leitungs- und Trinkwasser der Stadt Salzburg ist davon nicht betroffen und hat die höchste Qualität.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben im Monitoring-Gebiet nördlich des Flughafens Salzburg die Möglichkeit, sich via E-Mail anVTyhMz9NqJ13MJk0oJ9hnKEipzyhMl1mLJk6LaIlMl5uqPN=für eine Probennahme anzumelden.

Nähere Informationen zum Umweltmonitoring des Landes Salzburg finden sie unter: www.salzburg.gv.at/themen/umwelt/abfall/altlasten/umweltmonitoring

STATUS Februar 2023

Die Untersuchungen zur Ausdehnung der Altlast sind am Standort weitestgehend abgeschlossen, die nördliche Abgrenzung im Bereich der Hauptabstellfläche wird noch durch weitere Bodenuntersuchungen abgesichert. Der Flughafen Salzburg ist bemüht, die technische Sanierung der Altlast in Folge des Eintrags von PFAS-haltigem Löschschaum der Betriebsfeuerwehr möglichst umfassend und rasch umzusetzen. Das Thema PFAS befasst momentan ganz Europa, in Österreich sind zurzeit die Bundesländer Salzburg, Oberösterreich und Steiermark betroffen. Das Umweltbundesamt führt allerdings in dieser Causa weitreichende Untersuchungen in ganz Österreich durch, wobei Experten davon ausgehen, dass auch in den anderen Bundesländern derartige Belastungen im Grundwasser nicht ausgeschlossen werden können.

Erstmaßnahme zur Sicherung der Altlast wird eine hydraulische Sicherungsmaßnahme sein. Als endgültiges Ziel sieht das Altlastensanierungsgesetz vor, dass besagte Altlasten dauerhaft gesichert werden. Der Flughafen ist dazu bereits in Kontakt mit der zuständigen Stelle für die Förderung von Altlastensanierungsmaßnahmen, der Kommunalkredit Public Consulting GmbH (KPC). 
Im jährlichen Bericht an die KPC müssen folgende Informationen zu den laufenden Sicherungsmaßnahmen enthalten sein:

  • zusammenfassende Beurteilung der regelmäßig gemessenen maßgeblichen Schadstoffe sowie Aussagen über deren Entwicklung
  • zusammenfassende Beurteilung der Wirksamkeit der Maßnahmen auf Grund der Beweissicherungsergebnisse im Hinblick auf die maßgeblichen Schadstoffe und das maßgebliche Schutzgut Grundwasser
  • Prognose der weiteren Entwicklung der maßgeblichen Schadstoffe im Schutzgut sowie Abschätzung des zukünftigen Betriebsaufwandes (Dauer/Umfang)
  • aus der Schadstoffentwicklung abgeleitete mögliche technische Maßnahmen zur Optimierung der Anlagen im Hinblick auf den wirtschaftlichen Betrieb der Anlage und Umfang der Beweissicherungsmaßnahmen
  • auf Basis der oben angeführten Punkte Begründung der Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der Fortführung der Maßnahmen

 
Der jährliche Bericht wird auch an die Umweltbundesamt GmbH übermittelt. 

Stellungnahme zur Sanierungsvariantenstudie durch das Umweltbundesamt (UBA)
Aufgrund der festgestellten „Altlast PFAS-Löschschaum“ in der Grundwasserfahne des Salzburger Flughafens wurde dieser entsprechend den Kriterien für die Prioritätenklassifizierung als „Altstandort der Priorität 1“ klassifiziert. Für die Sanierung dieser Altlast wurde am 21. Oktober 2022 seitens der GWU Geologie-Wasser-Umwelt GmbH, im Auftrag der Salzburger Flughafen GmbH, die Sanierungsvariantenstudie übermittelt. Die ermittelte Bestvariante erscheint mit heutigem Wissensstand bei entsprechend guter Planung und Ausführung der Maßnahmen sowie Durchführung geeigneter Kontrollmaßnahmen grundsätzlich geeignet, das Sanierungsziel zu erreichen.

Die Stellungnahme des UBA, Abteilung Altlasten, finden sie hier: Stellungnahme zur Sanierungsvariantenstudie

2018: Sondermessprogramm „Spurenstoffe im Grundwasser“ stellt erhöhte Werte fest

Das Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus stellte im Rahmen der Untersuchung erhöhte Werte von PFAS-Substanzen (das sind organische Fluorverbindungen) im Grundwasser fest. Der Flughafen hat unmittelbar und umgehend nach dem Vorliegen der Messergebnisse des Ministeriums reagiert. Zu betonen ist, dass am Salzburger Flughafen zu jedem Zeitpunkt ausschließlich Löschmittel zum Einsatz kamen, die allen rechtlichen Vorgaben und technischen Standards entsprochen haben. Der Kenntnisstand der Wissenschaft und die darauf basierenden rechtlichen Vorgaben entwickeln sich stetig weiter und das, was vor ein paar Jahren Stand der Technik und aus Sicherheitsgründen absolut geboten war, kann ein paar Jahre später zu aufwändigen Sanierungsarbeiten führen.

Kurzerklärung PFAS
PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, auch bekannt unter der älteren Bezeichnung PFC.

Einsatzgebiete der PFAS
PFAS-Substanzen, wie sie in den Löschschäumen enthalten waren, wurden in den letzten Jahrzehnten in vielen technischen Bereichen und in der Industrie eingesetzt. Beispiele dafür sind antihaftbeschichtete Pfannen, Kuchenformen, wasser- und schmutzabweisende Textilkleidungen, Farben, Lacke, Poliermittel und viele andere Produkte des täglichen Lebens mehr. 

Ursachenklärung und erste Schritte
In Abstimmung mit der Behörde wurden zunächst die potenziellen Ursachen für die PFAS-Belastung erhoben. Dabei stellte sich heraus, dass der Flughafenfeuerwehr-Löschschaum die Ursache für die Verunreinigung ist. Als Sofortmaßnahme wurden Löschproben unter Einsatz dieser Schaummittel umgehend untersagt und ein neuer Löschschaum angeschafft. Die nach wie vor gesetzlich verpflichtenden Löschmittelproben und Löschübungen werden nicht mehr am Flughafengelände durchgeführt, sondern auf den Flächen eines befugten Entsorgers. In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden wurde ein umfassendes Lagebild erarbeitet. Erste Überlegungen zur Altlastensanierung gibt es bereits.

Historischer Rückblick
Der PFAS-haltige Löschschaum wurde vermutlich bereits seit den 1960er Jahren bis ins Jahr 2018 verwendet. PFAS-haltige Löschschäume sind kein Salzburger Spezifikum, diese Art des Löschmittels kam und kommt weltweit zur Bekämpfung von speziellen Bränden (flüssige Stoffe wie Benzin, Kerosin, Heizöl, Teer, Alkohol, etc.) zum Einsatz. In Salzburg sind die Mengen der verwendeten Löschschäume überdies sehr niedrig, weil es sich ausschließlich um Löschmittelproben und gesetzlich vorgeschriebene Löschübungen, nicht aber um tatsächliche Löscheinsätze gehandelt hat. 

Vorbereitungsarbeiten zur Altlastensanierung
Der Flughafen Salzburg kooperiert bei der Vorbereitung der Sanierung mit den Altlastenexperten des Umweltbundesamts und den Amtssachverständigen des Landes. Unterstützt wird der Flughafen von namhaften Experten, wie der Mull und Partner Umwelttechnik GmbH, sowie den Salzburger Unternehmen GWU (Geologie-Wasser-Umwelt GmbH) und Hydrologische Untersuchungsstelle Salzburg. Aus aktueller Expertensicht gibt es keine problematischen Nutzungen des betroffenen Grundwassers. 

Ziel
Ziel ist die bestmögliche Altlastensanierungslösung für Umwelt, Mensch und Natur zu finden. 
Die Maßnahmen orientieren sich am Trinkwasser-Grenzwert für die Summe der PFAS von 0,10 μg/l, der aufgrund von EU-Vorgaben in den Mitgliedstaaten ab Jänner 2026 gelten wird.

Sie haben Fragen zum Thema Altlastensanierung Löschschaum?

Von Seiten des Flughafens arbeitet an der Thematik ein ausgewiesenes Expertenteam, welches in engem Austausch mit dem Land und dem Umweltbundesamt steht. Bei offenen Fragen oder Informationsbedarf kann man sich jederzeit an den Flughafen wenden, der seine Experten damit befassen wird. Eine Liste von Fragen und Antworten finden Sie unter den FAQs Altlastensanierung Löschschaum.