Ende August 2018 wurde der Flughafen vom Land Salzburg darüber informiert, dass im Rahmen des Sondermessprogrammes „Spurenstoffe im Grundwasser“ (2018 im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus) im Grundwasser-Abstrom des Flughafens erhöhte PFAS-Werte festgestellt wurden.
PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, auch bekannt unter der älteren Bezeichnung PFC. PFAS gehören zu den organischen Fluorverbindungen und kommen neben Löschschäumen (heute werden am Flughafen neue Löschmittel verwendet) auch in vielen Artikeln des täglichen Gebrauches zum Einsatz.
Bei antihaftbeschichtete Pfannen, Kuchenformen, wasser-und schmutzabweisende Textilkleidung (z.B. Outdoor-Kleidung, Goretex, etc.), Imprägnierungen (für Schuhe, Textilien, Leder, etc.), „Wash-Ins“ (Zusätze für Imprägnierungen in der Waschmaschine), Teppichreiniger, Verpackungsmaterial von Lebensmitteln, Einweggeschirr, Oberflächenpflegemittel (für Stein, Holz, etc.), Ski-Wachse, Farben, Lacke, Poliermittel und in vielen Alltagsartikeln mehr.
Sofort nach Kenntnis der Ergebnisse der Grundwasseruntersuchung im Herbst 2018 wurde der PFAS-haltige Löschschaum durch einen neuen Löschschaum ersetzt. Die gesetzlich vorgeschriebenen Löschmittelproben und Löschübungen mit Schaum werden nicht mehr am Flughafen durchgeführt, sondern bei einem befugten Entsorgungsunternehmen vor Ort.
Nach heutigem Wissensstand wurden diese Löschschäume ab den 1960er-Jahren bis zum Herbst 2018 verwendet. Dabei handelte es sich ausschließlich um Löschmittelproben in niedrigen Mengen. Tatsächliche Löscheinsätze mit diesen Mitteln gab es nicht. Der Flughafen agierte zu jeder Zeit rechtskonform und alle geltenden Vorschriften und Auflagen wurden stets eingehalten. Löschübungen an Flughäfen waren und sind international vorgeschrieben.
Ab 2026 gilt ein Trinkwasser-Grenzwert für die Summe der PFAS von 0,1µg/l. Die Sanierungsbemühungen am Airport orientieren sich an der Einhaltung dieses Grenzwertes.
2018 wurde ein Team von internen und externen Experten gebildet, um möglicherweise betroffene Grundwassernutzungen zu erheben. Diese Informationen werden kontinuierlich mit den zuständigen Behörden geteilt, um gemeinsam weitere Schritte zu planen.
Die Evaluierung ist äußerst komplex, schreitet aber sehr rasch voran. Vorrangiges Ziel des Flughafens ist es, für alle Beteiligten möglichst rasch Klarheit zu erlangen, wie die Sanierung der Altlasten bestmöglich gelöst werden kann. Sämtliche Bereiche wo Löschschaum genutzt wurde (geht bis in die 1960er Jahre zurück) werden genauestens untersucht. Anhand des Grundwasserstromes wird die PFAS-Ausbreitung im Anschluss beurteilt.
Aus heutiger Sicht kann man am Flughafenareal drei Bereiche mit PFAS-Bodenverunreinigungen abgrenzen. Auch eine erste Beurteilung der vorliegenden Grundwasserverunreinigung liegt vor. Sämtliche Untersuchungen werden kontinuierlich fortgesetzt und Schritt für Schritt ergänzt.
Davon wird derzeit nicht ausgegangen.
Erste Untersuchungen haben bei den Stichproben deutlich erhöhte PFAS-Werte in Fischen gezeigt. Die betroffenen Fischereiberechtigten sind informiert; der durch den Flughafen beigezogene umweltmedizinische Experte rät bis zum Vorliegen weiterer Ergebnisse von einem Verzehr dieser Fische ab. Die Untersuchungsergebnisse wurden der Landessanitätsdirektion des Landes mit der Bitte um fachliche Beurteilung und etwaige weitere Veranlassung übermittelt.
Jeder Betreiber eines Grundwasserbrunnens kann sich an die Behörde bzw. den Flughafen wenden, um abzuklären, ob seine Grundwassernutzung betroffen ist.
Diese ergänzenden Untersuchungen werden derzeit vom Land Salzburg (Abteilung 5) vorbereitet. Nähere Ergebnisse dazu liegen uns noch nicht vor.
Ja. Selbst wenn das Obst und Gemüse mit Grundwasser gegossen werden, ist nach derzeitigen Laborergebnissen von Kleinmengen von Gemüseproben davon auszugehen, dass keine Gesundheitsbeeinträchtigung gegeben ist.
Die Einreichung zur Altlastensanierung wurde im Herbst 2022 planmäßig durchgeführt. Nach der Ausweisung des Salzburger Flughafens als Altlastensanierungsfall Priorität 1 konnte im Jänner 2023 die Ausschreibung für die ersten hydraulischen Sicherungsmaßnahmen starten.
Die Dauer der Altlastensanierung hängt von den vorgeschlagenen Maßnahmen der Experten ab, sobald ein Zeitrahmen abschätzbar ist, wird dieser umgehend in den FAQs ergänzt.
Ja, PFAS-Einträge sind Altlasten die in den 1960er Jahren ihren Anfang hatten. Der Flughafen wird dazu voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2022 eine Altlastenausweisung und -förderung durch den Bund beantragen. Momentan werden Maßnahmen definiert, die für die Altlastensanierung der festgestellten Bereiche nötig sind. Diese Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit dem Land Salzburg und dem Umweltbundesamt.
Als Erstmaßnahme ist geplant, dort wo Löschschaum am Flughafengelände verwendet wurde und es zur Verunreinigung des Grundwassers gekommen ist, eine hydraulische Sicherung zu errichten. Diese Maßnahmen wurden mit Bescheid vom 16.12.2022 bewilligt. Als weiterer Schritt erfolgt die Ausschreibung der technischen Leistungen im ersten Quartal 2023, danach werden umgehend die technischen Maßnahmen zur Sicherung umgesetzt.
Vereinfacht heißt das: es werden Sperrbrunnen errichtet, welche das Grundwasser im Hauptbelastungsbereich absenken. Dadurch wird sichergestellt, dass der Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser weitestgehend unterbunden wird. Das verunreinigte Grundwasser wird mittels Pumpen an die Oberfläche gefördert, durch Filter- und Waschanlagen gesäubert und von PFAS befreit. Das gereinigte Grundwasser wird anschließend über Sickeranlagen wieder dem Grundwasserkörper zugeführt.
Die technischen Sofortmaßnahmen sind nur der erste Schritt im Sanierungskonzept. Für die Altlastensanierungsförderung hat der Flughafen eine Variantenstudie mit möglichen Sanierungsmaßnahmen vorgelegt. Die von Experten als Bestvariante erkannte Sanierungsmaßnahme ist die Einkapselung der betroffenen Bodenbereiche mit entsprechenden Begleitmaßnahmen. Das bedeutet, dass ein weiterer Wasserzutritt in das belastete Erdreich verhindert wird und damit kein PFAS mehr ins Grundwasser ausgeschwemmt werden kann. Der Flughafen stimmt alle diese Maßnahmen eng
mit der KPC (Förderstelle für Altlastenbeseitigung in Österreich) und den Behörden ab.
Sobald ein endgültiger Zeitplan samt Detailplanung zu den technischen Maßnahmen vorliegt, wird die Öffentlichkeit informiert. Das Gesamtsanierungsprojekt bewegt sich in einem geschätzten Kostenrahmen von 35 Millionen Euro und wird durch die KPC (Kommunalkredit AG) im Auftrag des Bundes als Altlast der Priorität 1 gefördert.
Der Monitoringzeitraum ist für das gesamte Jahr 2023 angesetzt, mit ersten Ergebnissen wird im Frühjahr 2024 gerechnet.
Dipl.-Ing. Dr. Angelika Brunner: Projektleiterin bei der Abteilung Natur- und Umweltschutz, Gewerbe des Landes. Sie ist technische Expertin für Abfallwirtschaft und Umwelttechnikg des Landes.
Dipl.-Ing. Rudolf Hostnik: Experte für die Themen Altlasten, Wasserwirtschaft, Hydrogeologie und Versickerungen. DI Hostnik führt als Projektleiter die Probennahme im Rahmen des Umweltmonitorings durch. Die GUT Gruppe Umwelt + Technik GmbH arbeitet seit 1995 als führendes Ingenieurbüro im Bereich Umwelttechnik. Schwerpunkte sind Befundaufnahmen, Begutachtungen und Untersuchungen.
Doz. Dr. Hanns Michael Moshammer: Gutachter im Bereich Umweltmedizin, Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin der Medizinischen Universität Wien. Dr. Moshammer begleitet das Projekt wissenschaftlich und bewertet die Ergebnisse aus medizinischer Sicht.
Der Folder kann mittels folgendem Link aufgerufen werden: www.salzburg.gv.at/umweltnaturwasser_/Documents/Infofolder_Umweltmonitoring_20230303_web.pdf
Von Seiten des Flughafens arbeitet an der Thematik ein ausgewiesenes Expertenteam, welches in engem Austausch mit den Behörden und dem Umweltbundesamt steht. Bei offenen Fragen oder Informationsbedarf können Anfragen an folgende Adresse gerichtet werden: LJk0oTSmqTIhp2ShnJIlqJ5aDUAuoUcvqKWaYJScpaOipaDhLKD=
Von Seiten des Flughafens arbeitet an der Thematik ein ausgewiesenes Expertenteam, welches in engem Austausch mit dem Land und dem Umweltbundesamt steht. Bei offenen Fragen oder Informationsbedarf kann man sich jederzeit an den Flughafen wenden, der seine Experten damit befassen wird.