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FAQs Altlastensanierung Löschschaum

Was kann man unter „Sicherung/ Sanierung Altlast S23 Phase 1- Hydraulische Sicherung“ verstehen?

Bei dieser technischen Maßnahme wird ein hydraulischer Sicherungsschirm errichtet. Dazu werden Grundwasserbrunnen im belasteten Bereich des Flughafengeländes errichtet, um das belastete Grundwasser an die Oberfläche zu pumpen und in Reinigungsanlagen von PFAS-haltigen Substanzen zu befreien. Danach wird das saubere Wasser wieder über sogenannte Schluckbrunnen dem Grundwasserkörper zugeführt.

Seit wann ist die Reinigungsanlage in Betrieb?

Die Anlage zur hydraulischen Sicherung (Phase 1) wurde bereits errichtet. Sie befindet sich im ersten Halbjahr 2024 in der Phase der Inbetriebnahme.

Wie lange werden diese Reinigungsanlagen in Betrieb bleiben?

Das ist zum heutigen Zeitpunkt nicht zu beantworten. Im Grundwasser-Abstrom des Flughafens werden Proben gezogen, um den PFAS-Gehalt im Grundwasser genau zu beobachten. Sobald sich hier deutliche quantitative Verbesserungen zeigen, kann man eine zeitliche Einordnung nennen können. Nachdem das Grundwasser allerdings ein sehr träges Strömungsverhalten hat, wird das mit Sicherheit mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Wie hoch sind die Türme bei der Waschanlage?

Die Anlage beansprucht eine Fläche von 8,5 x 30 Metern, die aufgestellten Türme (Silos) weisen eine Höhe von 10 Metern auf.

Wie erfolgt die Qualitätssicherung der Grundwasserreinigung in der technischen Anlage?

Aufgrund von Vorgaben der Behörde werden bis zu 40 Messstellen regelmäßig beprobt und chemisch analysiert. Der untersuchte Bereich umfasst alle belasteten Grundwasserbereiche innerhalb und außerhalb des Flughafens. Die Beprobungen und Analysen erfolgen durch einen unabhängigen Dritten.

Wann wird man in der Grundwasserfahne eine Veränderung der PFAS Werte feststellen können?

Ziel und Zweck der Phase 1 ist die bestmögliche Unterbindung weiterer Schadstoffeinträge in das Grundwasser. Nachdem sich das Grundwasser allerdings nur sehr langsam bewegt, wird die Reinigungsleistung der Phase 1 erst Schritt für Schritt messbar sein. Im Nahbereich der bepumpten Grundwasserbrunnen sollten bereits nach 2 Jahre Hinweise auf eine Wirksamkeit erkennbar sein.

Wieviel kostet die Sanierungsphase 1?

Der Bau der Brunnen und der Grundwasserreinigungsanlage inklusive eines 2-jährigen Betriebs wurde mit rd. 1,5 Mio € geschätzt. Nicht eingerechnet sind Kosten für Planungen und Grundwasserbeweissicherung.

Wird dies die einzige Reinigungsanlage bleiben oder sind weitere in Planung?

Für die Phase 2 wird aufgrund der beabsichtigten Einkapselung samt Oberflächenabdichtung sowie der Erfahrungen aus der Phase 1 die Reinigungsanlage neu zu konzeptionieren sein.

Kommt nach den Maßnahmen der Phase 1 auch eine Phase 2? Kann man heute schon sagen, woraus diese bestehen wird?

Für die Altlastensanierungsförderung hat der Flughafen eine Variantenstudie mit möglichen Sanierungsmaßnahmen vorgelegt. Die von Experten und Expertinnen als Bestvariante erkannte Sanierungsmaßnahme ist die Einkapselung der betroffenen Bodenbereiche mit entsprechenden Begleitmaßnahmen. Damit wird ein Abfließen von betroffenem Grundwasser dauerhaft verhindert. Die Phase 2 wird auf die Vorarbeiten der Phase 1 aufbauen. 

Seit wann ist die PFAS-Thematik am Flughafen bekannt bzw. wann wurde der Flughafen darüber informiert?

Ende August 2018 wurde der Flughafen vom Land Salzburg darüber informiert, dass im Rahmen des Sondermessprogrammes „Spurenstoffe im Grundwasser“ (2018 im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus) im Grundwasser-Abstrom des Flughafens erhöhte PFAS-Werte festgestellt wurden. 

Was sind PFAS überhaupt?

PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, auch bekannt unter der älteren Bezeichnung PFC. PFAS gehören zu den organischen Fluorverbindungen und wurden bzw. werden aufgrund ihrer technischen Eigenschaften in zahlreichen Verbrauchsprodukten (siehe unten) bis hin zu in Feuerlöschmittel (seit Herbst 2018 werden am Flughafen neue - fluorfreie - Löschmittel verwendet) eingesetzt. 

Wo findet man diese organischen Fluorverbindungen in unserem Alltag noch?

PFAS kommen u.a. vor in wasser-und schmutzabweisende Textilien (z.B. Outdoor-Kleidung, etc.), Imprägnierungen (für Schuhe, Leder etc.), „Wash-Ins“ (Zusätze zur Imprägnierungen in der Waschmaschine), Teppichreiniger, Verpackungsmaterial von Lebensmitteln (Lebensmittelkontaktmaterialien), antihaftbeschichtete Pfannen und Kuchenformen, Einweggeschirr, Oberflächenpflegemittel (für Stein, Holz etc.), Ski-Wachse, Farben, Lacke, Poliermittel, Kosmetika (Make-up, Lippenstifte etc.) und in vielen weiteren Gegenständen des Bedarf.

Welche Löschmittel werden heute eingesetzt?

Sofort nach Kenntnis der Ergebnisse der Grundwasseruntersuchung im Herbst 2018 wurde der PFAS-haltige Löschschaum durch einen neuen Löschschaum ersetzt. Die gesetzlich vorgeschriebenen Löschmittelproben und Löschübungen mit Schaum werden nicht mehr am Flughafen durchgeführt, sondern bei einem befugten Entsorgungsunternehmen vor Ort. 

Wie lange wurden diese Löschmittel mit PFAS-Zusatz verwendet?

Nach heutigem Wissensstand wurden diese Löschschäume ab den 1960er-Jahren bis zum Herbst 2018 verwendet. Dabei handelte es sich ausschließlich um Löschmittelproben in niedrigen Mengen. Tatsächliche Löscheinsätze mit diesen Mitteln gab es nicht. Der Flughafen agierte zu jeder Zeit rechtskonform und alle geltenden Vorschriften und Auflagen wurden stets eingehalten. Löschübungen an Flughäfen waren und sind international vorgeschrieben.  

Gibt es aktuell gültige Grenzwerte für PFAS-Belastung in Lebensmitteln und Trinkwasser?

Ab 2026 gilt ein Trinkwasser-Grenzwert für die Summe der PFAS von 0,1µg/l. Die Sanierungsbemühungen am Airport orientieren sich an der Einhaltung dieses Grenzwertes.

Welche Schritte hat der Flughafen unternommen um diese Ursache für diese Altlasten zu beheben?

2018 wurde ein Team von internen und externen Experten gebildet, um möglicherweise betroffene Grundwassernutzungen zu erheben. Diese Informationen werden kontinuierlich mit den zuständigen Behörden geteilt, um gemeinsam weitere Schritte zu planen.

Wie lange dauert eine Experten-Evaluierung der PFAS-Altlasten?

Die Evaluierung ist äußerst komplex, schreitet aber sehr rasch voran. Vorrangiges Ziel des Flughafens ist es, für alle Beteiligten möglichst rasch Klarheit zu erlangen, wie die Sanierung der Altlasten bestmöglich gelöst werden kann. Sämtliche Bereiche wo Löschschaum genutzt wurde (geht bis in die 1960er Jahre zurück) werden genauestens untersucht. Anhand des Grundwasserstromes wird die PFAS-Ausbreitung im Anschluss beurteilt. 

Welche Ergebnisse der Experten gibt es bis jetzt (Stand März 2022)?

Aus heutiger Sicht kann man am Flughafenareal drei Bereiche mit PFAS-Bodenverunreinigungen abgrenzen. Auch eine erste Beurteilung der vorliegenden Grundwasserverunreinigung liegt vor. Sämtliche Untersuchungen werden kontinuierlich fortgesetzt und Schritt für Schritt ergänzt. 

Sind die PFAS-Einwirkungen auf die anrainende Bevölkerung krankheitserregend?

Davon wird derzeit nicht ausgegangen.

Kann man Fische, die aus Gewässern nahe des Flughafens kommen, unbedenklich essen?

Erste Untersuchungen haben bei den Stichproben deutlich erhöhte PFAS-Werte in Fischen gezeigt. Die betroffenen Fischereiberechtigten sind informiert; der durch den Flughafen beigezogene umweltmedizinische Experte rät bis zum Vorliegen weiterer Ergebnisse von einem Verzehr dieser Fische ab. Die Untersuchungsergebnisse wurden der Landessanitätsdirektion des Landes mit der Bitte um fachliche Beurteilung und etwaige weitere Veranlassung übermittelt.  

Kann ich meinen Grundwasserbrunnen im Garten verwenden?

Jeder Betreiber eines Grundwasserbrunnens kann sich an die Behörde bzw. den Flughafen wenden, um abzuklären, ob seine Grundwassernutzung betroffen ist.

Wer führt das sogenannte Umweltmonitoring in der betroffenen Grundwasserfahne (siehe Grafik auf der Website) durch? 

Diese ergänzenden Untersuchungen werden derzeit vom Land Salzburg (Abteilung 5) vorbereitet. Nähere Ergebnisse dazu liegen uns noch nicht vor. 
 

Kann unmittelbar an den Flughafen angrenzend unbedenklich Obst und Gemüse angebaut werden?

Ja. Selbst wenn das Obst und Gemüse mit Grundwasser gegossen werden, ist nach derzeitigen Laborergebnissen von Kleinmengen von Gemüseproben davon auszugehen, dass keine Gesundheitsbeeinträchtigung gegeben ist.

Wann wird mit der Sanierung begonnen?

Die Einreichung zur Altlastensanierung wurde im Herbst 2022 planmäßig durchgeführt. Nach der Ausweisung des Salzburger Flughafens als Altlastensanierungsfall Priorität 1 konnte im Jänner 2023 die Ausschreibung für die ersten hydraulischen Sicherungsmaßnahmen starten.

Wie lange dauert eine Sanierung?

Die Dauer der Altlastensanierung hängt von den vorgeschlagenen Maßnahmen der Experten ab, sobald ein Zeitrahmen abschätzbar ist, wird dieser umgehend in den FAQs ergänzt.

PFAS sind Altlasten?

Ja, PFAS-Einträge sind Altlasten die in den 1960er Jahren ihren Anfang hatten. Der Flughafen wird dazu voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2022 eine Altlastenausweisung und -förderung durch den Bund beantragen. Momentan werden Maßnahmen definiert, die für die Altlastensanierung der festgestellten Bereiche nötig sind. Diese Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit dem Land Salzburg und dem Umweltbundesamt. 

Projekt „Sofortmaßnahmen“ - was kann man darunter verstehen?

Als Erstmaßnahme ist geplant, dort wo Löschschaum am Flughafengelände verwendet wurde und es zur Verunreinigung des Grundwassers gekommen ist, eine hydraulische Sicherung zu errichten. Diese Maßnahmen wurden mit Bescheid vom 16.12.2022 bewilligt. Als weiterer Schritt erfolgt die Ausschreibung der technischen Leistungen im ersten Quartal 2023, danach werden umgehend die technischen Maßnahmen zur Sicherung umgesetzt.

Wie schauen diese ersten technischen Sofortmaßnahmen zur hydraulischen Sicherung des Grundwassers aus?

Vereinfacht heißt das: es werden Sperrbrunnen errichtet, welche das Grundwasser im Hauptbelastungsbereich absenken. Dadurch wird sichergestellt, dass der Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser weitestgehend unterbunden wird. Das verunreinigte Grundwasser wird mittels Pumpen an die Oberfläche gefördert, durch Filter- und Waschanlagen gesäubert und von PFAS befreit. Das gereinigte Grundwasser wird anschließend über Sickeranlagen wieder dem Grundwasserkörper zugeführt.
 

Was kommt nach den Sofortmaßnahmen, was wird im weitergehenden Sanierungskonzept geplant?  

Die technischen Sofortmaßnahmen sind nur der erste Schritt im Sanierungskonzept. Für die Altlastensanierungsförderung hat der Flughafen eine Variantenstudie mit möglichen Sanierungsmaßnahmen vorgelegt. Die von Experten als Bestvariante erkannte Sanierungsmaßnahme ist die Einkapselung der betroffenen Bodenbereiche mit entsprechenden Begleitmaßnahmen. Das bedeutet, dass ein weiterer Wasserzutritt in das belastete Erdreich verhindert wird und damit kein PFAS mehr ins Grundwasser ausgeschwemmt werden kann. Der Flughafen stimmt alle diese Maßnahmen eng 
mit der KPC (Förderstelle für Altlastenbeseitigung in Österreich) und den Behörden ab. 
 

Wann wird es für die Öffentlichkeit Details zu den geplanten Sanierungsmaßnahmen geben und wieviel wird es kosten? 

Sobald ein endgültiger Zeitplan samt Detailplanung zu den technischen Maßnahmen vorliegt, wird die Öffentlichkeit informiert. Das Gesamtsanierungsprojekt bewegt sich in einem geschätzten Kostenrahmen von 35 Millionen Euro und wird durch die KPC (Kommunalkredit AG) im Auftrag des Bundes als Altlast der Priorität 1 gefördert.
 

Wie lange wird das Umweltmonitoring des Landes Salzburg dauern?

Der Monitoringzeitraum ist für das gesamte Jahr 2023 angesetzt, mit ersten Ergebnissen wird im Frühjahr 2024 gerechnet.

Wer ist für die Projektleitung des Umweltmonitorings des Landes Salzburg verantwortlich?

Dipl.-Ing. Dr. Angelika Brunner: Projektleiterin bei der Abteilung Natur- und Umweltschutz, Gewerbe des Landes. Sie ist technische Expertin für Abfallwirtschaft und Umwelttechnikg des Landes.

Dipl.-Ing. Rudolf Hostnik: Experte für die Themen Altlasten, Wasserwirtschaft, Hydrogeologie und Versickerungen. DI Hostnik führt als Projektleiter die Probennahme im Rahmen des Umweltmonitorings durch. Die GUT Gruppe Umwelt + Technik GmbH arbeitet seit 1995 als führendes Ingenieurbüro im Bereich Umwelttechnik. Schwerpunkte sind Befundaufnahmen, Begutachtungen und Untersuchungen.

Doz. Dr. Hanns Michael Moshammer: Gutachter im Bereich Umweltmedizin, Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin der Medizinischen Universität Wien. Dr. Moshammer begleitet das Projekt wissenschaftlich und bewertet die Ergebnisse aus medizinischer Sicht.

Wo finde ich den Informationsfolder des Landes Salzburg zum geplanten Umweltmonitoring?
Fragen zu PFAS?

Von Seiten des Flughafens arbeitet an der Thematik ein ausgewiesenes Expertenteam, welches in engem Austausch mit den Behörden und dem Umweltbundesamt steht. Bei offenen Fragen oder Informationsbedarf können Anfragen an folgende Adresse gerichtet werden: LJk0oTSmqTIhp2ShnJIlqJ5aDUAuoUcvqKWaYJScpaOipaDhLKD= 

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Haben Sie noch weiter Fragen?

Von Seiten des Flughafens arbeitet an der Thematik ein ausgewiesenes Expertenteam, welches in engem Austausch mit dem Land und dem Umweltbundesamt steht. Bei offenen Fragen oder Informationsbedarf kann man sich jederzeit an den Flughafen wenden, der seine Experten damit befassen wird.