Bei dieser technischen Maßnahme wird ein hydraulischer Sicherungsschirm errichtet. Dazu werden Grundwasserbrunnen im belasteten Bereich des Flughafengeländes errichtet, um das belastete Grundwasser an die Oberfläche zu pumpen und in Reinigungsanlagen von PFAS-haltigen Substanzen zu befreien. Danach wird das saubere Wasser wieder über sogenannte Schluckbrunnen dem Grundwasserkörper zugeführt.
Die Anlage zur hydraulischen Sicherung (Phase 1) wurde bereits errichtet. Sie befindet sich seit dem ersten Halbjahr 2024 in der Phase der Inbetriebnahme.
Das ist zum heutigen Zeitpunkt nicht zu beantworten. Im Grundwasser-Abstrom des Flughafens werden Proben gezogen, um den PFAS-Gehalt im Grundwasser genau zu beobachten. Sobald sich hier deutliche quantitative Verbesserungen zeigen, kann man eine zeitliche Einordnung abschätzen. Nachdem das Grundwasser allerdings ein sehr träges Strömungsverhalten hat, wird das mit Sicherheit mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Die Anlage beansprucht eine Fläche von 8,5 x 30 Metern, die aufgestellten Türme (Silos) weisen eine Höhe von 10 Metern auf.
Aufgrund von Vorgaben der Behörde werden bis zu 40 Messstellen regelmäßig beprobt und chemisch analysiert. Der untersuchte Bereich umfasst alle belasteten Grundwasserbereiche innerhalb und außerhalb des Flughafens. Die Beprobungen und Analysen erfolgen durch einen unabhängigen Dritten.
Ziel und Zweck der Phase 1 ist die bestmögliche Unterbindung weiterer Schadstoffeinträge in das Grundwasser. Nachdem sich das Grundwasser allerdings nur sehr langsam bewegt, wird die Reinigungsleistung der Phase 1 erst Schritt für Schritt messbar sein. Im Nahbereich der bepumpten Grundwasserbrunnen sollten bereits nach 2 Jahren Hinweise auf eine Wirksamkeit erkennbar sein.
Der Bau der Brunnen und der Grundwasserreinigungsanlage inklusive eines 2-jährigen Betriebs wurde mit rd. 1,5 Mio € geschätzt. Nicht eingerechnet sind Kosten für Planungen und Grundwasserbeweissicherung.
Für die Phase 2 wird aufgrund der beabsichtigten Einkapselung samt Oberflächenabdichtung sowie der Erfahrungen aus der Phase 1 die Reinigungsanlage neu zu konzeptionieren sein.
Für die Altlastensanierungsförderung hat der Flughafen eine Variantenstudie mit möglichen Sanierungsmaßnahmen vorgelegt. Die von Experten und Expertinnen als Bestvariante erkannte Sanierungsmaßnahme ist die Einkapselung der betroffenen Bodenbereiche mit entsprechenden Begleitmaßnahmen. Damit wird ein Abfließen von betroffenem Grundwasser dauerhaft verhindert. Die Phase 2 wird auf die Vorarbeiten der Phase 1 aufbauen.
Ende August 2018 wurde der Flughafen vom Land Salzburg darüber informiert, dass im Rahmen des Sondermessprogrammes „Spurenstoffe im Grundwasser“ (2018 im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus) im Grundwasser-Abstrom des Flughafens erhöhte PFAS-Werte festgestellt wurden.
PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, auch bekannt unter der älteren Bezeichnung PFC. PFAS gehören zu den organischen Fluorverbindungen und wurden bzw. werden aufgrund ihrer technischen Eigenschaften in zahlreichen Verbrauchsprodukten (siehe unten) bis hin zu in Feuerlöschmittel (seit Herbst 2018 werden am Flughafen neue - fluorfreie - Löschmittel verwendet) eingesetzt.
PFAS kommen u.a. vor in wasser-und schmutzabweisende Textilien (z.B. Outdoor-Kleidung, etc.), Imprägnierungen (für Schuhe, Leder etc.), „Wash-Ins“ (Zusätze zur Imprägnierungen in der Waschmaschine), Teppichreiniger, Verpackungsmaterial von Lebensmitteln (Lebensmittelkontaktmaterialien), antihaftbeschichtete Pfannen und Kuchenformen, Einweggeschirr, Oberflächenpflegemittel (für Stein, Holz etc.), Ski-Wachse, Farben, Lacke, Poliermittel, Kosmetika (Make-up, Lippenstifte etc.) und in vielen weiteren Gegenständen des Bedarf.
Nach heutigem Wissensstand wurden PFAS-haltige Löschschäume ab den 1960er-Jahren bis zum Herbst 2018 verwendet. Dabei handelte es sich ausschließlich um Löschmittel mit geringen Löschschaum-Mengen. Tatsächliche Feuerlöscheinsätze mit diesen Mitteln fanden nicht statt. Der Flughafen agierte zu jeder Zeit rechtskonform, alle geltenden Vorschriften und Auflagen wurden stets eingehalten. Löschübungen an Flughäfen waren und sind international vorgeschrieben. Nach Kenntnis der Ergebnisse der Grundwasseruntersuchung im Herbst 2018 wurde der alte PFAS-haltige Löschschaum sofort durch einen neuen Löschschaum mit deutlich geringeren Zusatzmitteln ersetzt. Die gesetzlich vorgeschriebenen Löschmittelproben und Löschübungen mit Schaum werden nicht mehr am Flughafengelände durchgeführt, sondern bei einem befugten Entsorgungsunternehmen.
Seit 2023 gelten in der EU Grenzwerte für PFAS-Höchstgehalte in diversen Lebensmittel (Eier, Fische/Fischereierzeugnisse, Muscheln, Krebstiere, Fleisch, Wild sowie Innereien). Ab 2026 gilt ein Trinkwasser-Grenzwert für die Summe der PFAS von 0,1 µg/l. Die Sanierungsbemühungen am Airport orientieren sich an der Einhaltung dieses künftigen Grenzwertes.
2018 wurde ein Team von internen und externen Fachleuten gebildet, um möglicherweise betroffene Grundwassernutzungen zu erheben. Diese Informationen werden kontinuierlich mit den zuständigen Behörden geteilt, um gemeinsam weitere Schritte zu planen. Auf dieser Grundlage wurde die – mittlerweile bereits in Inbetriebnahme befindliche – Anlage zur hydraulischen Sicherung (Phase 1) errichtet.
Die Evaluierung ist äußerst komplex, schreitet aber sehr rasch voran. Vorrangiges Ziel des Flughafens ist es, für alle Beteiligten möglichst rasch Klarheit zu erlangen, wie die Sanierung der Altlasten bestmöglich gelöst werden kann. Sämtliche Bereiche wo Löschschaum genutzt wurde (geht bis in die 1960er Jahre zurück) werden genauestens untersucht. Anhand des Grundwasserstromes wird die PFAS-Ausbreitung im Anschluss beurteilt.
Aus heutiger Sicht befinden sich am Flughafenareal zwei maßgebliche Bereiche mit PFAS-Bodenverunreinigungen, die nun abgegrenzt werden. Weiters liegt eine Beurteilung der Grundwasserkontamination vor. Sämtliche Untersuchungen werden kontinuierlich fortgesetzt und Schritt für Schritt ergänzt.
Davon wird derzeit nicht ausgegangen.
Erste Stichprobenuntersuchungen haben deutlich erhöhte PFAS-Werte in Fischen gezeigt. Mit den betroffenen Fischereiberechtigten ist der Flughafen im kontinuierlichen Informationsaustausch. Der durch den Flughafen beigezogene umweltmedizinische Experte rät bis auf Weiteres von einem regelmäßigen Verzehr dieser Fische ab. Aus Vorsorgegründen wird Kindern und Schwangeren ganz vom Verzehr von Fischen aus dem kontaminierten Gebiet abgeraten. Die Untersuchungsergebnisse wurden der Landessanitätsdirektion des Landes mit dem Ersuchen um fachliche Beurteilung und etwaige weitere Veranlassung übermittelt.
Jeder Betreiber (bzw. Nutzer und Nutzerinnen) eines Grundwasserbrunnens kann sich an die Behörde bzw. den Flughafen wenden, um abzuklären, ob seine Grundwassernutzung betroffen ist.
Diese ergänzenden Untersuchungen werden derzeit vom Land Salzburg (Abteilung 5) durchgeführt. Nähere Ergebnisse dazu liegen uns noch nicht vor. Für nähere Infos darf auf die Website des Landes verwiesen werden.
Ja. Selbst wenn Obst und Gemüse mit Grundwasser gegossen werden, ist basierend auf den bisher vorliegenden Analyseergebnissen einzelner Obst- und Gemüseproben davon auszugehen, dass keine Gesundheitsbedenklichkeit durch den Verzehr dieser Produkte gegeben ist.
Die Anlage zur hydraulischen Sicherung (Phase 1) wurde bereits errichtet. Sie befindet sich im ersten Halbjahr 2024 in der Phase der Inbetriebnahme. Die Einreichung zur Altlastensanierung wurde bereits im Herbst 2022 planmäßig durchgeführt. Nach der Ausweisung des Salzburger Flughafens als Altlastensanierungsfall Priorität 1 ist nun die Altlast endgültig abzugrenzen, um dann auf dieser Grundlage die nächsten Sanierungsschritte festzulegen.
Die Dauer der Altlastensanierung hängt von den vorgeschlagenen Maßnahmen der Experten bzw. generell von den technischen Möglichkeiten ab, sobald ein Zeitrahmen abschätzbar ist, wird dieser umgehend kommuniziert und in den FAQs angeführt.
Ja, PFAS-Einträge sind Altlasten, die in den 1960er Jahren ihren Anfang hatten. Die Umweltministerin hat für den Flughafen mit Verordnung eine Altlast der Priorität 1 ausgewiesen. Es wurden und werden (weitere) Maßnahmen definiert, die für die Sanierung der festgestellten Bereiche nötig sind. Diese Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit dem Land Salzburg und dem Umweltbundesamt.
Als Erstmaßnahme wird dort, wo Löschschaum am Flughafengelände verwendet wurde und es zur Verunreinigung des Grundwassers gekommen ist, eine hydraulische Sicherung durchgeführt
Sobald ein endgültiger Zeitplan samt Detailplanung zu den technischen Maßnahmen vorliegt, wird die Öffentlichkeit informiert. Das Gesamtsanierungsprojekt bewegt sich in einem geschätzten Kostenrahmen von 35 Millionen Euro und wird durch die KPC (Kommunalkredit AG) im Auftrag des Bundes als Altlast der Priorität 1 gefördert.
Der Monitoringzeitraum ist für das gesamte Jahr 2023 und das erste Halbjahr 2024 angesetzt. Mit ersten Ergebnissen wird im Sommer 2024 gerechnet.
Projektleiterin in der Abteilung Natur- und Umweltschutz, Gewerbe des Landes ist Dipl.-Ing.in Dr.in Angelika Brunner: Sie ist technische Expertin für Abfallwirtschaft und Umwelttechnik des Landes.
Experte für die Themen Altlasten, Wasserwirtschaft, Hydrogeologie und Versickerungen ist Dipl.-Ing. Rudolf Hostnik. Er führt als Projektleiter die Probennahme im Rahmen des Umweltmonitorings durch. Die GUT Gruppe Umwelt + Technik GmbH arbeitet seit 1995 als führendes Ingenieurbüro im Bereich Umwelttechnik. Schwerpunkte sind Befundaufnahmen, Begutachtungen und Untersuchungen.
Medizinischer Gutachter für die Behörde ist Doz. Dr. Hanns Michael Moshammer, Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin der Medizinischen Universität Wien. Er begleitet das Projekt wissenschaftlich und bewertet die Ergebnisse aus umweltmedizinischer Sicht.
Der Informationsfolder des Landes Salzburg bündelt die Informationen zum Umweltmonitoring der PFAS-Belastung im Grundwasser und ist auf der Website des Landes zu finden
Von Seiten des Flughafens arbeitet an der Thematik ein ausgewiesenes Expertenteam, welches in engem Austausch mit den Behörden und dem österreichischen Umweltbundesamt steht. Bei offenen Fragen oder Informationsbedarf können Anfragen an folgende Adresse gerichtet werden: LJk0oTSmqTIhp2ShnJIlqJ5aDUAuoUcvqKWaYJScpaOipaDhLKD=
Von Seiten des Flughafens arbeitet an der Thematik ein ausgewiesenes Expertenteam, welches in engem Austausch mit dem Land und dem Umweltbundesamt steht. Bei offenen Fragen oder Informationsbedarf kann man sich jederzeit an den Flughafen wenden, der seine Experten damit befassen wird.