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Die Vorgeschichte

Am 16. Juli 1910 stieg auf der damals neuen Rennbahn in Salzburg–Aigen erstmals ein Flugzeug mit Motorantrieb auf.

Nach kurzem Flug schmierte das Bleriot-Flugzeug ab. Es kam zum Absturz, der Pilot Josef Auer war aber nur leicht verletzt. Am 12. Mai 1912 bestaunten 15000 Salzburger anlässlich eines "Aeroplanschaufluges" den Flug des Aviatikers Karl Illner über dem Maxglaner Exerzierfeld, dem Standort des heutigen Flughafens.

Mai 1912 Start Karl Illner Etrichtaube
1912, Karl Illner

1926-1936

Das Jahrzehnt des Aufbaus

Bereits 1925 wurde in Salzburg eine "flugtechnische Arbeitsgemeinschaft" aus ehemaligen Feldpiloten, Flugtechnikern und Flugsportliebhabern gegründet.

Außerdem beschloss man in diesem Jahr die Errichtung des "Salzburger Fliegerverbandes". Im Juni 1925 wurde der künftige Landeplatz in Maxglan eingeebnet. Am 16. August 1926 war es dann soweit: Der städtische Flugplatz Salzburg wurde eröffnet.
Mit Salzburg existierte in Österreich der fünfte Flugplatz. Die deutsche Lufthansa flog bereits im Sommer die Strecke München-Salzburg-Reichenhall und zurück. Erstmals Reklame aus der Luft in Salzburg: das Flugzeug Tirol A 25 warf Werbezettel ab.
Die ÖLAG (Österreichische Luftverkehrs AG) eröffnete am 19. April 1927 den Flugverkehr Wien-Salzburg-Innsbruck. Außerdem wurden im Mai 1927 eine Fliegerschule sowie ein Flugunternehmen mit Flugzeugbau gegründet. Beide bildeten auch das Flugpersonal aus und führten Passagier- und Schauflüge durch. Neue Ziele waren Tschechien, Slowakei, Italien und Ungarn.
Damit begann ein Aufschwung des Luftverkehrs, der jedoch nur einige Jahre anhielt. Am 31. Oktober wurde die "Österreichische Fliegerschule Salzburg" gegründet. 

1926 Flugplatzeröffnung Dornier Merkur Reichenhall22.8.1926 Flugplatzeröffnung Dornier Merkur Reichenhall

1932 Junkers G-24 auf der Linie-Wien-Zürich2.5.1932 Junkers G-24 Großflugzeug auf der Linie-Wien-Zürich

1936-1946

Vom "Luftgaukommando" zum US-Airport

Kaum hatte Österreich am 12. März 1938 als selbständiger Staat zu bestehen aufgehört, veröffentlichten die neuen Machthaber Modernisierungspläne für den Salzburger Flugplatz.

Geschrieben wurde vom Ausbau der bestehenden Landewiese und dem Neubau eines großen Flughafens nordwestlich davon, die Trasse der sogenannten Reichsautobahn berührend. Bei einem Besuch Hermann Görings 1938 wurde das Modell eines neuen Salzburger-Großflughafens gezeigt. 
1943 wurde der Salzburger Flughafen dem Luftgaukommando VII in München unterstellt. Im Herbst 1944 tauchte das neu entwickelte Düsenjagdflugzeug Me-262 auf. Als am 16. Oktober 1944 amerikanische Flugzeuge erstmals die Stadt Salzburg bombardierten und anschließend noch fünfzehn Mal Angriffe auf die Stadt flogen, blieb der Flughafen im Gegensatz zur Innenstadt unbeschädigt. 
Von den Deutschen wurde das Flugfeld auf 80 ha erweitert, die Start- und Landepiste 10/28 betoniert (1200 mal 60 Meter), ein großer Hangar mit 35 m Frontlänge im Bereich Kugelhof und ein kleiner Hangar beim Karolingerwald gebaut.
Mit der Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 wurde der Salzburger Flughafen auch offiziell von den Amerikanern übernommen. Damit hieß er erstmals in seiner Geschichte "Salzburg Airport".

1937 Erstflug-Linz-Salzburg-Innsbruck
1937 Erstflug-Linz-Salzburg-Innsbruck

1946-1956

Salzburg - Wiege der österr. Luftfahrt in der Zweiten Republik

Die Amerikaner brachten neben kleinen einmotorigen Flugzeugen des Typs Stinson L5 auch zweimotorige DC3-Flugzeuge nach Salzburg. 

Ab August 1947 begann der Zivilluftfahrtverkehr nur ansatzweise. Der Salzburger Flughafen war der erste der österreichischen Flughäfen, dem es gelang, sich in den europäischen Linienflugverkehr wieder einzugliedern. Dabei kam Salzburg zugute, dass es der zentrale Sitz der amerikanischen Besatzungsbehörde war. Dadurch versprachen sich die Fluggäste des Salzburger Flughafens einen günstigen Überseefluganschluss.
1955 steht für den Beginn eines modernen Flughafens in Salzburg. Der neue Geschäftsführer Dr. Hans Deutsch übernahm am 25. Oktober 1955 den Salzburger Flughafen. Hans Meßner war als Flughafenbetriebsleiter tätig. Im Dezember dieses Jahres wurden die Pläne einer neuen Piste mit der Unter- oder Umfahrung der Innsbrucker Bundesstraße bekannt.
Die alte Betonpiste wurde saniert. Dies konnte aber nicht über die Mängel der Start- und Landebahn hinwegtäuschen. Zusätzlich wurde die Aufnahmebaracke neu adaptiert. Weiters plante man das Vorfeld auszudehnen. Der Flughafen verfügte 1955 über eine Piste von 1200 m Länge und 60 m Breite. 

Salzburg Airport anno 1949Salzburg Airport anno 1949

1956-1966

Der Flughafen baut aus

Ganz im Zeichen der Diskussion um den vorgeschlagenen Flughafenausbau stand die zweite Hälfte der Fünfzigerjahre.
Es ging dabei einerseits um die Errichtung einer 2000-2200 Meter langen Nord-Süd-Piste zwischen Westautobahn und Glanfluss, andererseits aber auch um die Notwendigkeit eines Flughafenausbaues am alten Standort, eine Verlegung in den Flachgau und um den Stellenwert des Flugtourismus im gesamten Touristikaufkommen Salzburgs.
Mit Dipl.-Ing. Wilhelm Spazier wurde erstmals ein Techniker zum Geschäftsführer der Salzburger Flughafenbetriebsges. m.b.H. ernannt.  Am 17. Juli 1959 startete der Bau der neuen Piste mit einer Länge von 2200 m und einer Breite von 45 m. Außerdem wurde mit der Unterführung der Innsbrucker-Bundesstraße begonnen. Die neue Piste des Salzburger Flugplatzes konnte am 1. Juli 1960 eröffnet werden.

1956 Blick auf alte Piste, Bischofswald und Kaserne ehem. Camp Roeder

1956 Blick auf alte Piste
1956 Blick auf alte Piste, Bischofswald und Kaserne ehem. Camp Roeder

1958 Frühjahr: Schaustart eines amerikanischen Heliokuriers
1958 Frühjahr: Schaustart eines amerikanischen Heliokuriers

1966-1976

Neues Terminal, neue Jets

Am Montag, den 25. Juli 1966, wurde das neue Fluggast-Abfertigungsgebäude auf dem Salzburger Flughafen in Betrieb genommen und im Rahmen der Festspieleröffnung feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Salzburg erhielt damit zweifellos den modernsten Länderflughafen Österreichs. Höhepunkt des Jahres 1975 war das Treffen der Präsidenten Ford (USA) und Sadat (Ägypten) in Salzburg, wo schon im Juni 1974 Richard Nixon mit seiner Boeing-707 "United States of America" gelandet war. 
Das Treffen Ford / Sadat brachte gleichzeitig fünf Boeing-707 und je eine ägyptische und amerikanische Transportmaschine auf das Vorfeld des Flughafens.

26.09.1968 Erstlandung Lufthansa LH B737
26.09.1968 Erstlandung Lufthansa LH B737

1976-1986

Salzburg Airport als "Alpen-Gateway"

Anfang der 80er Jahre stellte sich das neue Team des Flughafen-Managements nach Kontakten mit Salzburger Fremdenverkehrs-Fachleuten und Luftverkehrs-Beratungsfirmen zur Aufgabe, die folgende Vision in die Tat umzusetzen.

Ing. Roland Hermann, damals neuer Verkehrsleiter, erinnert sich: "Wichtigstes Ziel unseres Unternehmens war es damals, die Eigenwirtschaftlichkeit zu erreichen - ein Ziel, das bei einem angenommenen Break-Even-Point von 800.000 Passagieren bei einem Wert von 280.000 Passagieren für das Jahr 1982 in weiter Ferne gelegen schien.“ Aufbauend auf dieser Vorstellung stand die Suche nach vorhandenen Märkten, die zum Flughafen Salzburg und damit ins Salzburger Land hin verlagert werden könnten.
1983 konnte die Startbahn auf ihrer vollen Länge von 2550 m durch Einbeziehung der vorhandenen Stoppfläche genutzt werden. Vorausgegangen waren kluge Entscheidungen des neuen Direktors, Dipl.-Ing. Günther Auer, der von sich aus auf die Anrainer zuging und wesentlich zum Aufbau einer friedlichen Koexistenz des Flughafens mit seinen Nachbarn beitrug.
Es gelang tatsächlich, die wichtigsten englischen Reiseveranstalter im Winter- und Sommercharterverkehr nach Salzburg zu bringen. Als noch das neue mikroprozessorgesteuerte Landesystem SEL-4000 in Betrieb ging, waren die technischen Weichen für eine positive Flughafenentwicklung gestellt.

1980-81 Wintercharterverkehr
1980-81 Wintercharterverkehr

1986-1996

Ein leistungsfähiger europäischer Regionalflughafen

Nur zwei Zahlen sollen die Bedeutung des letzten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts für den Salzburger Flughafen sowie für Wirtschaft und Fremdenverkehr seiner Region illustrieren: Wurden 1986 noch 460.004 Passagiere gezählt, waren es 10 Jahre später fast dreimal soviel.

Die zu Beginn der 80er Jahre vom neuen Flughafen-Management entwickelte Strategie, die darauf abzielte, den englischen und skandinavischen Gast im Incoming-Charterverkehr via Salzburg nach Österreich zu bringen, ging voll auf.
Das große Airfestival zum 60. Geburtstag des Flughafens mit Oldtimern, Kunstflugmaschinen und Militärjets, fand vom 14. bis 17. August 1986 vor mehr als 30.000 Zuschauern statt. Unter die Erfolgsfaktoren des Unternehmens kann vor allem der Weg zum umweltorientierten Flughafen anführen.
Die zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung verlangt eine transparente Darstellung der Umweltproblematik, die der Flughafen Salzburg zu dieser Zeit vor allem in Form der Zusammenarbeit mit dem Stadtumweltamt begonnen hat.

1988-09-20 British Airways Concorde in Salzburg
20.09.1988 British Airways Concorde in Salzburg

1988 Die Concorde der British-Airways
1988 Die Concorde der British Airways

1996-2006

Gelungener Start ins Low-Cost-Zeitalter

In der Zeit zwischen 1996 und 2006 konnte der Salzburg Airport W.A. Mozart seine Position als wichtigster Bundesländerflughafen Österreichs verteidigen und weiter ausbauen.

Die Zahl der abgefertigten Passagiere stieg auf rund 1,8 Millionen an. Gleichzeitig sank die Zahl der Flugbewegungen deutlich, weil die Airlines auf modernere, größere und damit lärmreduzierte Maschinen setzen. 
Als erster Flughafen Österreichs begrüßte der Flughafen Salzburg Anfang 2001 eine klassische Billigfluglinie. Heute fliegen außer Ryanair noch TUIfly, Thomsonfly und Niki regelmäßig ganzjährig nach Salzburg. Auch auf der touristischen Seite konnte der Flughafen im letzten Jahrzehnt seine Position ausbauen. Über 35 Urlaubsdestinationen stehen dem sonnenhungrigen Fluggast inzwischen ab Salzburg zur Auswahl. 
Um den gestiegenen Sicherheitsanforderungen zu entsprechen, entschloss sich der Flughafen 2002 ein zusätzliches Charterterminal zu bauen, das in der Sommersaison auch als Veranstaltungsort unter dem Namen „amadeus terminal 2“ für Veranstaltungen aller Art genutzt werden kann.
Mit dem Bezug des Hangar-7 durch Red Bull / Flying Bulls im Jahr 2003 bekam der Salzburger Flughafen nicht nur eine bemerkenswerte Flugzeugsammlung in die Mozartstadt, sondern auch ein architektonisches Highlight, das weltweit einzigartig ist.
Für den Passagier wurde in dieser Zeit auch innerhalb der Gebäude vieles getan: Der Travel Value Shop wurde ausgebaut und umgestaltet. Erneuert wurde auch die Ladenpassage zwischen Abflughalle und Ankunftshalle.
Im November 1997 ging der Salzburg Airport als erster österreichischer Flughafen mit einer eigenen Homepage online.

Ryanair, ein irischer Low-Cost-Carrier, bedient seit 5. April 2001 den Flughafen Salzburg mehrmals pro WocheRyanair, ein irischer Low-Cost-Carrier, bedient seit 5. April 2001 den Flughafen Salzburg mehrmals pro Woche

2006-2016

Vom Charter- zum Linienverkehr

2006 wurde das bestehende Parkhaus von vier auf sieben Geschoße mit insgesamt 1.921 Stellplätzen aufgestockt.
2007 stand im Zeichen der Reorganisation „Zukunft Airport“. Die Sicherheitsbereiche wurden neu organisiert und ein betrieblicher Gesundheitsausschuss wurde gegründet. VIP-Highlight des Jahres: der Besuch der thailändischen Königin Sirikit.
2008 war das Jahr der Fußball EM in Österreich. Schwedische, spanische, griechische und russische Fans und jede Menge Sportjournalisten kamen mit  35 zusätzlichen Charterflugzeugen. Paukenschlag für die Flughafen-Anrainer: laute Flugzeuge wie TU154M oder MD-80-Klasse werden in Salzburg verboten!
2009 konnten sich Passagiere erstmals ihre Bordkarte einfach per Knopfdruck auf ihr Handy schicken lassen. VIP-Highlight in diesem Jahr waren die Filmstars Cameron Diaz und Tom Criuse die mit 50 Film-Crewmitgliedern des Hollywood-Studios 20th Century Fox am Salzburg Airport landeten.
2010 war getragen von einem deutlichen Wachstum durch AUA, Air Berlin, Germanwings und Baumaßnahmen. Mit dem Spatenstich für das neue Werkstättengebäude konnten sämtliche Werkstätten und Wartungsbereiche in einem Gebäude untergebracht werden.
2011 ließen Ticketsteuer und hohe Treibstoffpreise keine „Luftsprünge“ zu. Der Spatenstich zum Neubau des Towers erfolgte im Oktober 2011.
2012 ging die neue Homepage „on air“ und erreichte in der Sparte Web Touristik die Medaille Signum Laudis in Silber für den 2. Platz. Neue gesetzliche Regelungen machten die Gründung der „Secport Security Services GmbH“ als Sicherheitstochter notwendig.
Auch 2013 setzte sich der Trend hin zum Linienverkehr auf Kosten des Charterverkehrs fort. Mit vier wöchentlichen Flügen nach Istanbul startete Turkish Airlines in Salzburg.
615 Tage nach dem Spatenstich, übernahm Austro Control am 11. Juni 2013 vom Bauherrn Salzburger Flughafen den „Goldenen Schlüssel“ für den neuen Tower.
2014 wurde am Salzburger Flughafen mit der Sanierung der Flughafen-Unterführung ein wichtiges Sanierungs-Bauvorhaben begonnen und  im Juni wurde mit dem „BürgerInnenbeirat Flughafen Salzburg“ (BBFS) ein neues Bürgergremium ins Leben gerufen.
Im April 2015 begannen die Bauarbeiten zur neuen Business Lounge. Ende November verschwand am Airport ein Stück Geschichte – der alte Tower wurde abgetragen.
2016 stand ganz im Zeichen des 90-Jahr-Jubiläums, aber auch von Terroranschlägen, politischen Machtkämpfen und einer Verunsicherung des touristischen Marktes. Ein weiteres Highlight bescherte der Emir von Kuwait, der am 7. Juli 2016 mit seiner privaten Boeing 747-800, dem längsten Passagierflugzeug der Welt, erstmals in Salzburg landete.

2016-07-06 Boeing 747-8 State of Kuwait
2016-07-06 Boeig 747-8 State of Kuwait