BBFS (Bürger:innenbeirat Flughafen Salzburg) feiert 10 jähriges Bestandsjubiläum
Auf Initiative der Eigentümer des Salzburger Flughafens (Land Salzburg 75%, Stadt Salzburg 25%) und der Anrainerverbände in Österreich und Deutschland wurde 2014 ein „institutionalisierter Bügrer:innenbeirat“ ins Regierungsprogramm der Salzburger Landesregierung aufgenommen. Am 8. Mai desselben Jahres beschloss der Aufsichtsrat des Salzburg Airport die Geschäftsführung des Flughafens mit der Gründung zu beauftragen. Am 30. Juni 2014 wurde mit der Erarbeitung der Geschäftsordnung für das Gremium begonnen, in weiterer Folge gaben sich die designierten Gründungsmitglieder in den Sitzungen den künftigen Namen des Bürgergremiums – BBFS (Bürger:innenbeirat Flughafen Salzburg). „Was als Schlichtungsverfahren zur Lösung von Fluglärmkonflikten gestartet wurde, hat sich über die Jahre zu einem professionellen Arbeitsgremium entwickelt. Es werden Beschwerden und Anliegen diskutiert und Verbesserungen bei der Lärmbelastung sowohl im Nahbereich des Flughafens als auch entlang der Flugrouten verhandelt. Größere Fortschritte gab es bei Fördergeldern für Lärmschutzmaßnahmen und dem öffentlichen Zugang zu Flugspuren und Fluglärmmessungen,“ so der Vorstand des ASA (Anrainerschutzverband Salzburg Airport).
Seit 10 Jahren bereits tagen die Mitglieder des BBFS, um gemeinsam im Konsens Lösungen zu finden, die für die Bewohner im Einflussbereich des Salzburger Flughafens Verbesserungen herbeiführen. „Das 10-jährige Bestehen des BBFS ist nicht nur ein bemerkenswerter Meilenstein. Es ist auch ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wichtig Dialog und Zusammenarbeit sind, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung sicherzustellen und zugleich die Interessen aller Beteiligten ausgewogen zu berücksichtigen. Mit der Institutionalisierung des BBFS hat Salzburg hier eine Vorreiterrolle eingenommen. Ich bin davon überzeugt, dass der Beirat auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen wird. Ich danke allen Mitgliedern für ihr bisheriges Engagement und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit,“ so der Aufsichtsratsvorsitzende des Flughafens, LH-Stv. Stefan Schnöll.
2014 waren auch die Vertretungen und der Schutzverband aus Deutschland Mitglieder des BBFS, diese sind aus dem gemeinsamen Dialog 2016 ausgetreten und haben den BBFS als Mitglieder verlassen. Basis für die Arbeit im BBFS sind tausende gesammelte Daten, gesetzliche Rahmenbedingungen und Wissen aus der Luftfahrtindustrie, das über die Jahre hinweg auf allen Seiten angesammelt wurde. „Ich freue mich als Bürgermeister der Stadt Salzburg, dass sich der Bürger:innenbeirat Flughafen Salzburg in den vergangenen 10 Jahren als wertvolles Bindeglied zwischen Flughafenbetrieb, Eigentümern, Anrainern und Beteiligten am Fluggeschehen etabliert hat. Als 25% Miteigentümer des Flughafens schätzen wir den konstruktiven Dialog und die wichtigen Impulse des BBFS sehr, denn gemeinsam und im Konsens kann man einfach mehr bewegen. Die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und den Bedürfnissen der Anwohner:innen zu verbessern ist nicht leicht und wir danken allen Engagierten im BBFS für ihren Einsatz zum Wohle unserer Stadt,“ so Bernhard Auinger, Bürgermeister der Stadt Salzburg. Büger:innenbeschwerden und Anliegen werden offen diskutiert und Verbesserungen bei der Lärmbelastung sowohl im Nahbereich des Flughafens als auch entlang der Flugrouten auf Faktenlage verhandelt.
Größere Fortschritte gab es bei Fördergeldern für Lärmschutzmaßnahmen und dem öffentlichen Zugang zu Flugspuren und Fluglärmmessungen. Fakten werden sachgerecht und fair analysiert und dienen als Basis für die Arbeit im BBFS. Die regelmäßigen Sitzungen werden von einer externen allparteilichen Mediatorin moderiert, um sicherzustellen, dass allen BBFS Mitgliedern die Möglichkeit gegeben wird, offen Wünsche, Anträge und Beschwerden im Gremium einzubringen. Am Ende des Tages soll für alle BBFS Mitglieder eine einvernehmliche Lösung im Konsens gesucht und bestenfalls gefunden werden. „Nicht alle Probleme konnten gelöst, aber zumindest offen angesprochen werden. Das war möglich, weil eine funktionierende Gesprächsbasis und das Commitment zu Lösungen von allen Beteiligten vorhanden war. Aus Sicht des ASA hat sich der BBFS als Instrument für Dialog und Interessensausgleich gut bewährt und soll beibehalten werden,“ so der Vorstand des ASA.
Im Fokus der Bemühungen der BBFS Mitglieder steht die Erarbeitung von Grundlagen zur Umsetzung von lärm- und schadstoffmindernden Maßnahmen. „Ich begrüße die intensive und fachlich sehr fundierte Arbeit des BBFS und gratuliere zu 10 Jahren Dialog zwischen allen Beteiligten. Das gemeinsame Ziel, kontinuierlich Lösungen für eine Entlastung der betroffenen Kommunen herzustellen ist eine große Aufgabe, gerade wenn Maßnahmen im Konsens erarbeitet werden. Ich wünsche dem BBFS für die Zukunft die Erarbeitung tragfähiger Konzepte, die wirtschaftlich umsetzbar sind und zu Verbesserungen für die Salzburger Region und das benachbarte Bayern führen,“ so Flughafengeschäftsführerin Bettina Ganghofer.
Auch die Flugsicherung Austro Control ist von Anfang an konstruktiver Partner im BBFS. „Der BBFS hat sich in den vergangenen 10 Jahren zu einem wichtigen Gremium entwickelt, um Fragen und Meinungen zum Thema Fluglärm in der Region rund um den Flughafen Salzburg zu sammeln und zu diskutieren. Austro Control kann im Rahmen dieses Prozesses Expertise zu allen Aspekten aus dem Bereich Flugsicherung einbringen. Konkrete Verbesserungsvorschläge, die aus den Beratungen des BBFS hervorgehen, können Eingang in die bei Austro Control etablierte Öffentlichkeitsbeteiligung zum Thema Flugrouten finden. Unser Ziel ist, es Bürgerinnen und Bürgern Gehör zu verschaffen und die Situation für alle zu verbessern. Der BBFS leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, sagt die Austro Control-Geschäftsführung Elisabeth Landrichter und Philipp Piber anlässlich des 10-jährigen Bestehens des BBFS.
Ein besonderer Dank gilt auch den Vertretern der großen Airlines im BBFS. Mit ihrem technischen und fliegerischen Fachwissen konnten viele offene Fragen geklärt werden, warum Flugzeuge bei Landungen und Starts auch Grenzen haben und nicht alle Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden können. Die Ziele und Ergebnisse der Arbeiten im BBFS können laufend auf der Website des Bürgerbeirates unter www.bbfs.at eingesehen werden.