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Der Einsatz von Großraum-Flugzeugen

Was am 25. März 1976 als Präsentationsflug der Lufthansa mit einem Airbus A300 begann, sollte sich knapp ein Jahrzehnt später als wichtige Einkommensquelle für den Flughafen darstellen: Der Einsatz von Großraum-Flugzeugen, speziell im Charterverkehr.

Die Landung des großen Lufthansa-Jets sollte die Behauptung der Flughafendirektion beweisen, dass durch den Einsatz leiser Großraumflugzeuge eine Entlastung der Flughafenanrainer zu erzielen sei.
1977 wurden nicht nur die Wetter-Minima für Salzburg abgesenkt, Mitte September erfolgte die Inbetriebnahme der DME-Anlage als Ergänzung zum Instrumentenlandesystem. 1978 konnten erstmals mehr als 300.000 Fluggäste abgefertigt werden.
Fliegerische Höhepunkte dieses Jahres waren die Erstlandung einer DC-10 der Swissair und die Einführung der lärmmindernden Abflugrouten an Freilassing vorbei.

Verstärkte Marketingbemühungen

Die weltweite Rezession machte 1980 auch vor dem Flughafen Salzburg nicht halt. Im Wintercharterverkehr dominierten Flugzeuge aus Skandinavien und Benelux, englische Airlines bevorzugten München. Dies vor allem, weil in Salzburg immer noch eine leidglich 2.200 Meter lange Piste zur Verfügung stand. Grund genug für den neuen Geschäftsführer Dipl.-Ing. Günther Auer, der nach 10-jähriger Tätigkeit als Verkehrsleiter ab 1. April 1981 Direktor Wilhelm Spazier nachfolgte, diese Situation durch verstärkte Marketingbemühungen zu verändern.

Incoming-Strategien

Anfang der 80er Jahre stellte sich das neue Team des Flughafen-Managements nach Kontakten mit Salzburger Fremdenverkehrs-Fachleuten und Luftverkehrs-Beratungsfirmen zur Aufgabe, die folgende Vision in die Tat umzusetzen. Wichtigstes Ziel war es damals, die Eigenwirtschaftlichkeit zu erreichen - ein Ziel, das bei einem angenommenen Break-Even-Point von 800.000 Passagieren bei einem Wert von 280.000 Passagieren für das Jahr 1982 in weiter Ferne gelegen schien. Aufbauend auf dieser Vorstellung stand die Suche nach vorhandenen Märkten, die zum Flughafen Salzburg und damit ins Salzburger Land hin verlagert werden könnten.

Schnelles Wachstum versprach damals vor allem das Verkehrssegment des Incoming-Charterverkehrs im Wintertourismus. Für einen Großflughafen wie München-Riem - Mitte der 80iger Jahre durch steigenenden Linienverkehr an die Grenzen seiner Kapazität gestoßen - war der Verlust von etwas 300.000 Ski-Charter-Passagieren verschmerzbar, für Salzburg bedeutete diese Zahl die Grundlage für die später erreichte Eigenwirtschaftlichkeit.

1983 war es nach 15 Jahren möglich gemacht: Die Startbahn konnte endlich auf ihrer vollen Länge von 2.550 Metern durch Einbeziehung der vorhandenen Stoppfläche genutzt werden. Vorausgegangen waren kluge Entscheidungen des neuen Direktors, der von sich aus auf die Anrainer zuging und wesentlich zur Entkrampfung des Verhältnisses beitrug.

Es gelang tatsächlich, die wichtigsten englischen Reiseveranstalter im Winter- und Sommercharterverkehr nach Salzburg zu bringen. Als am 12. Oktober noch das neue mikroprozessorgesteuerte Landesystem SEL-4000 in Betrieb ging, waren die technischen Weichen für eine positive Flughafenentwicklung gestellt.

1984 brachte nicht nur die erste Boeing-767 (Braathens aus Norwegen), sondern am Ostermontag auch die erste Concorde (Air France) nach Salzburg.

Flüsterriesen

Wichtiger waren aber die "Flüsterriesen" von Olympic, ELAL (erster Jumbo 747), Britannia, Swissair und Air France. Dazu gesellte sich 1985 als "Exote" die Icelandair mit DC-8 und Boeing-727. British Airtours brachte die Lockheed Tristar L1011 mit 393 Sitzen, Monarch die moderne Boeing 757. Salzburg war zum Alpen-Gateway geworden.